Die Bockwindmühle in Espel

Die Windmühle zu Espel
Nach dem Sterberegister ist 1712 die alte Windmüllersche zu Suderweh (was ein Hinweis dafür sein kann, dass auf dem Windmühlenberg eine Windmühle gestanden hat) und 1713 der Windmüller zu Espel gestorben. Ich schließe daraus, daß um 1700 die Bockwindmühle von Suderweh nach Espel versetzt ist. Sie ist in Espel von 1685 – 1770 von dem Erbe Kloster bedient worden, wie aus der Bezeichnung Kloster oder Mollers Ber. hervor geht, bis sie baufällig wurde. 1871 kam Müller Grelle nach Espel und holte 1871 eine Windmühle von Greven nach hier, die er auf der Hemstede errichtete. Er steht in der Grundsteuermutterrolle 1870 als Letzter mit 1 Morgen 41 Ruten, erhielt 1872 3 ha aus der Markenteilung und besitzt heute 14 ha. Die alte Mühle fiel vor Jahren dem Sturm zum Opfer. Der Mühlenbetrieb mit Motor erfolgt nun auf der Hofstätte.
Im ersten Infoblatt des HV hat der Vorsitzende L. Giese nachfolgenden Artikel dazu geschrieben:
Die Windmühle in Espel
Unweit von Langen stand auf dem Heitberg eine Bockwindmühle. Der Heitberg befindet sich linksseitig der Straße von Langen nach Espel. Auf dem Eschhügel, wo die Mühle stand, befindet sich zur Zeit ein Windmesser. Die Bockwindmühle ist von der Familie Grelle errichtet worden. Die Mühle war um 1870 in Holland gekauft und über die Kanäle per Schiff bis Lingen gebracht worden. Mit Pferd und Ackerwagen ging es dann weiter nach Langen, wo sie später errichtet wurde. Der Kaufpreis belief sich auf 2000 Thaler. 1877 war ein Johann Gerhard Grelle Besitzer der Mühle. 1910 waren J.H. Grelle und 1930 Karl Grelle Eigentümer der Mühle. Die Mühle hat bis 1933 gestanden, wurde vom Sturm umgeweht und dann später abgebrochen. Unweit der Mühle auf dem Hof Grelle wurde weiter Korn gemahlen und bis in die sechziger Jahre Schwarzbrot gebacken.
Verantwortlich für das 1. Info Blatt.» Ludwig Giese, Bernhard Schoo

In der Schulchronik, der Schule Langen steht nachfolgender Bericht;
Am Samstag, den 16.02.1935 herrschte über ganz Deutschland ein gewaltiger Sturm. Besonders heftig war der Sturm in der Nacht vom 16. zum 17.02. 1935. Sehr viele Häuser wurden beschädigt. Auch die Windmühle auf dem Heidberge, das Wahrzeichen der Gemeinde, brach in dieser Nacht zusammen. Diese Mühle hat 64 Jahre in Langen (vorher 200 Jahre in Greven bei Münster nach den Angaben des Müllers Grelle) das Brotkorn gemahlen. Der Besitzer Grelle erlitt in dieser Nacht einen empfindlichen Schaden.

Hermann Meier, der frühere Pastor zu Lengerich, hat in einem Bericht vor 1942 folgendes dazu geschrieben.
Der Bericht erschien 1942 in dem Mitteilungsblatt „Die Kunde“, Jahrgang 10, Heft 10.
Der Bericht ist mit 6 Bildern auf 5 Tafeln versehen, die ich im Anhang anfüge.

Die Mühlen und das Mühlenwesen im Kirchspiel Lengerich, Kreis Lingen.

Für die Errichtung von Windmühlen in der Grafschaft Lingen setzte sich die holländische Regierung seit 1648 ein. Prinz Wilhelm von Oranien ließ ab 1669 tüchtige Mühlenbauer dazu aus den Niederlanden kommen. Dieser Zeit werden die beiden Bockwindmühlen angehören, die auf dem Windmühlenberg bei Suderweh und in Espel standen. Denn nach dem Sterberegister ist 1712 die alte Windmüllersche in Suderweh, und 1713 der Windmüller zu Espel gestorben. Die Windmühle südlich Suderweh muss landesherrlich gewesen sein, denn von 5 Richtungen laufen dort noch die Wege zusammen, welche die Leute als Mühlenweg bezeichnen. Weil für die Mahlkundschaft zu abgelegen, soll sie nach Lengerich versetzt sein, wie der Volksmund sagt. Doch dem widerspricht, dass die Bockwindmühle auf dem Lohne noch 1817 die Tackhorster heißt. Die Windmühle bei Espel, die für die Gemeinde Langen Bedeutung hatte, die Grumsmühle lag am Ostrand dieser Gemeinde und war Eigenmühle, ist vor einigen Jahren dem Sturm zum Opfer gefallen. Es war aber nicht mehr die erste, sondern eine Mühle, die aus der Nähe von Münster stammte. Auch Windmühlen machten weite Reisen, um in der Ferne neu zu erstehen und noch lange Dienst zu tun.

Auf die Bockwindmühlen, welche von der Erde aus im Ganzen nach der Windrichtung gedreht werden, folgen solche mit festem Unterteil und drehbarem Kopf (so genannte holländische). Mühlen bei welchen diese Einstellung selbsttätig durch eine Windrose erfolgte, sahen besonders stattlich aus