Die alte Deckenmalerei

Ausmalung der vorderen Gewölbedecke

Mit dem Jahre 1933 ist für Deutschland eine neue Zeit heraufgestiegen. Auch die kath. Kirche in Deutschland und jede Kirchengemeinde erfährt diese neue Zeit an sich selber. Es steht mir nicht zu, über die Geschehnisse in diesen Jahren ein Urteil zu fällen. Doch eines ist sicher: Eine große Veränderung in der Welt ist im Werke und die Hand Gottes ist ausgestreckt über den Menschen. Noch ist der Höhepunkt nicht erreicht und alle sind in Erwartung der Dinge, die kommen werden.
Sie greifen zu alten Bücher, lesen in Weissagungen der Vergangenheit und fragen: Wie wird es kommen?
Die Apokalypse des hl. Johannes wird wieder zeitgemäß.
Aus diesen Gedanken heraus und als Antwort auf die bangen Fragen ist am Gewölbe unseres Gotteshauses durch die Hand des Kirchenmalers Theo M. Landmann, Osnabrück, ein Deckengemälde entstanden, das jetzt näher beschrieben und erklärt werden möge:

Deckenmalerei - Apokalypse

Den Ausgangspunkt bildet die Gestalt des hl. Apostels und Evangelisten Johannes, der auf der Insel Patmos die Geschichte der Apokalypse erfährt und in ein Buch beschreibt. Er sieht zunächst den Ewigen auf dem Thron, umgeben von den 24 Ältesten, die auf 24 Thronen sitzen. Er ist der “Alte der Tage” der die sieben ….. in der Hand trägt. Sieben brennende Leuchter stehen neben ihm; vor ihm die vier lebenden …. Er …. das Lamm, wird geschlachtet. Er kann allein das Buch mit den sieben Siegeln öffnen und die Zukunft enthüllen: d. h. die ganze Weltgeschichte und das Weltgericht vollziehen sich unter der Führung und im Zeichen des Lammes. Alles ist hingeordnet auf Jesus Christus. Das Weltgericht (d. h. das Gericht Gottes in der Welt) nimmt seinen Anfang. In den vier Ecken sehen wir die vier Zornesengel mit ihren Schalen. Sie kündigen große Strafgerichte Gottes an und helfen bei ihrem Vollzug. Die Kräfte des Himmels und der Erde werden erschüttert. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Stürme und Unwetter sind die Folge. Heuschreckenschwärme und gepanzerte Reiter erfüllen die Luft.
Es erscheinen die vier apokalyptischen Reiter: die Gerechtigkeit (Christus), der Krieg, der Hunger und der Tod. Die Zahl der Menschen wird durch sie stark vermindert. Der Tod trägt die Uhr in seiner Hand. Sie zeigt 5 Minuten vor 12 Uhr an. Der Maler hatte sicher das Gefühl, dass die Zeit “da dieses geschehen soll”, noch bevorsteht, die folgenden Ereignisse haben ihm Recht gegeben. Das Gemälde wird abgeschlossenen durch 3 Menschengruppen. Die beiden anderen Gruppen stellen die Weltkinder dar; die mittlere Gruppe Menschen bildet das Volk Gottes. Alle haben unter dem Strafgerichte zu leiden, jeder in seiner Art; die Guten, damit sie in der …. ihre Seelen ….; die Bösen, damit sie für ihre … gestraft werden und Gottes Gerechtigkeit und Herrlichkeit in der Welt offenbar werde. Das Gottesvolk ist dargestellt durch bekannte Heilige, z. B. Agnes, Cäcilia, Katharina, Augustinus, Theodor. Die Bösen tragen die Zeichen ihrer Laster an sich: Prunk und Eitelkeit, die Fesseln der Sinnlichkeit, die Gewissenlosigkeit der Eltern in der Erziehung ihrer Kinder. Habsucht und Geiz; Machtsucht, die sich auch in die geistlichen Dinge mischt und endlich die falsche Wissenschaft, die in den Strafgerichten Gottes nichts aushält, sondern wie lose Blätter zu Boden flattern.
Im Mai 1938 weilte der Hochwürdige Herr Bischof Dr. Wilhelm Berning in der Gemeinde. Das Gemälde war mittlerweile ganz fertig geworden. Es fand seinen Beifall wie auch die Ausmalung und Ausstattung des Chorraumes.

Bei der Renovierung im Jahre 1983 wurde diese Malerei übertüncht und könnte somit zu jeder Zeit wieder freigelegt werden.
Später soll ein zweites Gemälde, in der anderen Kuppel, den Sieg Gottes über die gottlosen Mächte in der Welt darstellen.